Ein Harmonium mit Oktavkopplung?
Ja oder Nein?
Seit einigen Jahren lassen wir aus gutem Grund keine Harmonien mehr mit Oktavkopplung aus Metall (z.B. BINA 23B Deluxe, Bina 17 Deluxe etc.) herstellen. Die Mechanik hat sich als anfällig erwiesen. Es entstanden Probleme wie Klappern, Kippen oder erschwertes Drücken der Tasten oder Aushängen bei unsanftem Transport. Durch die Bauart bedingt können auch andere Hersteller dieses Problem nicht wirklich lösen.
Die indische Spielart des Harmoniums unterscheidet sich wesentlich von der im Westen gebräuchlichen. Bei der schnellen Spieltart ohne Halteton wie in Indien üblich, ist der Oktavkoppler eventuell eher sinnvoll. Die Oktavkopplung macht bei Laien oft einen „grossen“ Eindruck, weil wie aus „magischer Hand“ die Taste der (meist) oberen Oktaven mitgespielt wird. Allerdings ist bei der im Westen gebräuchlichen Spielart mit Halteton oder Akkorden der Einsatz eines Oktavkopplers eher überflüssig. Bei den klassischen 3-Tonakkorden würden beim Einsatz eines Oktavkopplers an einem Harmonium mit Doppelzungen zum Beispiel 6 (!) Tonlippen gleichzeitig angespielt (bei dem Premium Mini sogar 9 Tonlippen!). Der Tonumfang wirkt so oft überfrachtet. Zudem wird durch die extra benötigte Luft, das Pumpen schnell unruhig oder ermüdend. Das können selbst unsere Harmonien mit Ihrer herausragenden Tonhaltefähigkeit nicht ausgleichen. Eine einfach Alternative ist stattdessen eine der gebräuchlichen Spielarten anzuwenden, die den Oktavkoppler ersetzen z.B. Halteton und Melodie oder Akkorde – siehe auch unsere Democlips der verschiedenen Modelle.
Wenn man dennoch nicht auf einen Oktavkoppler verzichten möchte, empfehlen wir diesen aus Holz, wie in unseren Premium Modellen von Paul&Co.
Gerne können Sie sich es an unseren Testzentren
oder unseren diversen Harmonium Lernseminaren selber überzeugen.
Bei unseren BINA, Bhakti und N.Dutta Mini Harmonien kann man sich neben der klassischen Methode des Haltens per Daumen, zudem ganz einfach einen individuellen Halteton schaffen, um den Tonumfang zu erhöhen. Hierfür hebt man die Tastenabdeckung und dann den Federdraht hinten von den Tastenenden und legt diesen auf die Taste links daneben.
Dies ist zudem hilfreich, wenn man über eine ganze Oktave spielt oder ein Stück über eine längere Zeit wiederholt.