Asanas
Asanas (yogische Körperübungen) werden vielfältig genutzt, um versteckte Energiepotentiale zu wecken und dem ganzen Wesen des Menschen zu vollkommener Gesundheit zu verhelfen, indem Verspannungen, Energieblockaden, geistige und emotionale Ungleichgewichte gelöst werden. Der Körper und die inneren Organe werden gestreckt und massiert. Alle Körpersysteme werden positiv beeinflusst, insbesondere aber das Verdauungs- und Hormonsystem.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Asanas helfen Krankheiten vorzubeugen, Gesundheit zu erhalten und Heilungsprozesse zu beschleunigen. Sie werden besonders erfolgreich eingesetzt, um psychosomatische Probleme zu heilen, mindestens aber zu lindern. Die tiefe Wirkung erklärt sich in der engen Verbindung von Körper und Geist. Durch die Praxis von Asanas verbinden wir diese beiden bewusst und bringen sie ins Gleichgewicht.
In einer der wichtigsten klassischen Yogaschrift, den Yoga Sutras von Patanjali, wird eine Asana als eine Stellung beschrieben, die bequem und stabil ist. Raja Yoga benutzt Asanas, um den Körper auf langes Sitzen während der Meditation vorzubereiten.
Im Hatha Yoga dagegen werden Asanas mit dem Ziel praktiziert Nadis (Energiekanäle) und Chakren (Energiezentren) zu öffnen. So werden sie zu Werkzeugen, mit denen wir zu höherem Bewusstsein gelangen können.
Selbst aus rein sportlicher Absicht können Asanas geübt werden, auch wenn dies sicherlich nicht ihren Hauptnutzen darstellt. Die Praxis kann an die Prinzipien der modernen Trainingslehre angepasst und so als Herz-Kreislauf-, Muskelausdauer-, Kraft- und Flexibilitätstraining sowie zur Erhaltung eines gesunden Körperbaus genutzt werden.
„Das Leben ist die Zeit zwischen einem Atemzug und dem nächsten; eine Person, die nur halb atmet, lebt nur zur Hälfte. Derjenige aber, der richtig atmet erhält Kontrolle über sein ganzes Wesen.“ Hatha Yoga Pradipika
Das Wort Pranayama setzt sich zusammen aus den zwei Wörtern Prana und Ayama. Prana ist die „Vitalenergie / Lebenskraft“, welche alles durchströmt; Ayama kann übersetzt werden mit „Ausdehnung“. Pranayama bedeutet dann also „Ausdehnung der Lebenskraft“. Durch die Praxis von Pranayama erhalten wir ein höheres Energieniveau und vertiefen unsere spirituellen Erfahrungen.
Atem, Geist und Prana sind eng miteinander verbunden. Über die Steuerung des Atems können wir sowohl Einfluss nehmen auf unsere Vitalenergie als auch auf den Geist. In Satyananda Yoga® werden viele verschiedene Pranayamas gelehrt, die alle eine leicht unterschiedliche Wirkung auf Körper, Geist, Emotionen und unsere Lebenskraft haben. Es wird unterschieden zwischen sensibilisierenden, energetisierenden, ausgleichenden, beruhigenden und kühlenden Techniken.
Pranayama gilt auch als vorbereitende Praxis, um Chakren (Energiezentren) zu erwecken und im Kundalini als auch Kriya Yoga weiter voran zu schreiten.
Das letztendliche Ziel von Pranayama ist die “Ausdehnung der Dimension der Lebenskraft”. Damit dies auf eine harmonische Art und Weiße geschehen kann, ist es notwendig ein starkes Fundament aufzubauen. In der Satyananda® Yoga Tradition wird Pranayama deshalb behutsam und systematisch eingeführt und über einen langen Zeitraum hinweg weiterentwickelt.
Yoga Nidra ist eine systematisch und wissenschaftlich fundierte Entspannungs- und Meditationstechnik, welche von Swami Satyananda Saraswati, basierend auf traditionellen tantrischen Techniken, entwickelt wurde.
Yoga Nidra ist wegen seiner stark stressmindernden Wirkung eine der wichtigsten Praktiken in der heutigen Zeit. Die meisten der modernen insbesondere psychosomatischen Krankheiten wie Migräne, Verdauungs- und Herz-Kreislaufproblemen sind auf Stress zurückzuführen.
Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass wir bei einer Tasse Kaffee oder Tee Entspannung finden oder während wir eine Zigarette rauchen, Fernsehen schauen oder ein Buch lesen. Tatsächlich aber handelt es sich dabei weniger um Entspannung, als um eine Ablenkung des Geistes. Selbst Schlaf wirkt nur dann entspannend und somit stressreduzierend, wenn wir innerlich von den Ereignissen des Tages abschalten können.
Yoga Nidra wird auch der dynamische Schlaf (Nidra) genannt, da zwar der Körper “schläft”, unsere Achtsamkeit jedoch ausgedehnt wird. Wir gleiten in einen Zustand, der vergleichbar ist mit jenem, den wir kurz vor dem Einschlafen und direkt nach dem Aufwachen erfahren. Yoga Nidra schenkt uns vollkommene physische, mentale und emotionale Entspannung.
Neben seinem stressmindernden Effekt hat Yoga Nidra, wenn es regelmäßig praktiziert wird, noch viele weitere hervorragende Auswirkungen beispielsweise auf unser Nerven-, Herz-Kreislauf- und Verdauungssystem. Unser Energiepotential, Gedächtnis, Kreativität und Konzentration werden gesteigert.
In Satyananda Yoga wurden beruhend auf alten yogischen und tantrischen Schriften viele verschiedene Konzentrations- und Meditationstechniken entwickelt. Es wird unterschieden zwischen Pratyahara (den Geist nach Innen kehrende), Dharana (Konzentrationsfördernde) und Dhyana (Meditations-) Techniken.
Jede Technik hat verschiedene, aufeinander aufbauende Stufen und wird diesen entsprechend vermittelt.
Drei verbreitete und wirkungsvolle Satyananda Yoga Meditationstechniken sind:
Antar Mouna ist eine wunderbare Technik, um unseren Geist kennenzulernen und Achtsamkeit zu entwickeln. Während Antar Mouna beobachten wir unsere Gedanken, Emotionen und inneren Bilder. Es beinhaltet bewusstes Erschaffen, Transformieren und Kontrollieren von Gedankenprozessen.
Ajapa Japa ist eine Mantrameditationstechnik in Verbindung mit Atemwahrnehmung in feinstofflichen Energiekanälen. Spontane Mantra Wiederholung ist der Kern von Ajapa Japa, dabei kann entweder das persönliche oder das Mantra SO HAM benutzt werden.
Trataka ist eine hervorragende Technik, um den Geist zu entspannen und Konzentration zu fördern. Dies wird erreicht durch eine sanftes und entspanntes „Starren“ auf einen festen Punkt, typischerweise eine Kerzenflamme.
Diese unterteilen sich in 3 Gruppen:
Mudras können als psychische, emotionale und körperliche Haltungen verstanden werden, welche das individuelle Prana (Lebenskraft) mit der kosmischen Urkraft in Verbindung bringen.
Bhandas halten Prana in bestimmten Bereichen unseres Körpers oder leiten es mit dem Ziel eines spirituellen Erwachens um.
Mudras und Bhandas werden häufig in Kombination mit Pranayama praktiziert.
Die Shat Karmas bestehen aus sechs Gruppen von physischen, mentalen und energetischen Reinigungstechniken, welche unseren Körpers und Persönlichkeit harmonisieren.